Insolvenzen in völlig unnötig

Besonders aktuell: Küchenbauer "rational einbauküchen" hat die Digitalisierung gründlich verkackt und ist insolvent. Die anscheinend rationale Entscheidung 😂, Serversysteme verrotten zu lassen, hat sich offensichtlich gelohnt. Genau dieser BULLSHIT ist der Grund, warum ich der Meinung bin, dass Deutschland IT nicht kann. Und nicht möchte. Überall "mischt der Staat sich ein", jeder Imbiss wird auf ein Mindestmaß an Hygiene kontrolliert, aber wenn es um über 5 Dutzend Arbeitsplätze geht, wird nicht kontrolliert.

Leute, ganz ehrlich: der Staat muss hier einschreiten und ein Mindestniveau der IT in deutschen Firmen erzwingen. Das kann doch nicht so schwer sein, wenigstens eine Datensicherung nach 3-2-1-Prinzip zu haben und ein bisschen was für die Sicherheit zu tun. Naja, wir wissen ja - die Realität sieht anders aus. Das ganze Gebäude der Firma darf neu saniert werden, da wird Geld reingesteckt, die IT "darf aber nicht so viel kosten". Wofür zur Hölle haben wir einen Digitalisierungsminister, wenn wir nicht digitalisieren? Okay, okay. Mein Beispiel zeigt ja, das digitalisiert wurde, korrekter Einwand. Nur halt in fahrlässig.

Unter'm Strich MUSS doch jede Firma als absolutes Minimum haben:

  • Datensicherung - mindestens zwei an unterschiedlichen Standorten, also z.B. eines lokal und eines in der Cloud
  • Patchmanagement
  • etwas für die Sicherheit, also ein extra Virenscanner (ich bin mir der ambivalenten Meinungen dazu völlig bewusst) und/oder eine Firewall und/oder ein vorgeschalteter Virenscanner für die Emails (das Konzept finde ich persönlich sehr wertvoll
  • außerdem aus Gründen der GoBD natürlich eine Emailarchivierung

Unter diesem Mindeststandard sollte eine Firma in meinen Augen nicht arbeiten dürfen, zumindest nicht, wenn die Jobs von Angestellten daran hängen, ob direkt oder indirekt. Was ein Einzelkämpfer macht soll mir egal sein, er soll aber nicht meckern wenn es kracht!

Schauen wir uns noch mal den Küchenbauer an, hier gibt es noch ein paar Details. Die Gerüchteküche in Osnabrück spricht von völlig veralteter Technik, im Artikel steht "Der Vorfall ereignete sich um den Monatswechsel nach einem Stromausfall in der Region, der zu einer erheblichen Beschädigung der IT-Server und einem irreparablen Datenverlust geführt hat, nachdem auch die Notstromversorgung aufgrund technischer Defekte zeitgleich ausgefallen ist." Die wahrscheinlichste Erklärung schätze ich mal so ein, dass mechanische Festplatten nach Jahren im Dauerlauf nicht mehr anlaufen wollten, als der Strom wieder da war. Die USV wurde wahrscheinlich nicht gepflegt, die Batterien waren vielleicht auch schon aufgebläht, sprich völlig hinüber. Datensicherung gibt es offensichtlich nicht (funktionsfähig). Ich könnte wetten aus der Kategorie "haben doch RAID, da braucht es keine Datensicherung" (alleine beim Schreiben kommt mir ein Schluck Kotze hoch, sorry). Konsequentes Kaputtsparen der IT führte zu einer Kettenreaktion, die nicht mehr aufgehalten werden konnte. Und ich glaube nicht, dass der Laden überlebt. Seriously, wer bestellt da denn noch eine Küche, wenn er jetzt monatelang vertröstet wird? Alleine die publicity wird doch für das endgültige Aus sorgen.